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12. BEZIRK

Für Wandertag bespielt Gronostay mit der Meidlinger Hauptstraße (MeiHau) im 12. Wiener Gemeindebezirk eine bekannte Wiener Einkaufsstraße und inszeniert unter dem Titel An impressionistic travel journal eine künstlerische Form der Werbekampagne. Über zwei Wochen mischt sich Gronostay in den visuellen Raum der Einkaufsstraße ein und bringt mit dem Parfum ein Produkt in den Fokus, das für Luxus steht und als begehrtes Sammlungsobjekt verspricht, Glanz in ins Eigenheim zu bringen. Vergleichbar mit der Flüchtigkeit eines Duftes entzieht sich das Projekt einer einzigen Auslegung und eröffnet vielmehr das Spiel mit vielfältigen Assoziationen, lässt offen, welches Produkt angepriesen oder welche Sehnsucht verkauft wird.


An Straßenlaternen fixierte Schilder zeigen hierfür Schwarzweiß-Fotografien von Parfumflakons kombiniert mit Texttafeln zerstückelter Werbeslogans aus der Parfumwelt. Die Fotos zeigen zu Skulpturen zusammengesetzte Parfumflakons, die von Privatpersonen aus dem 12. Bezirk stammen und in ihrer Verfremdung sowie modernistischen Form der Dokumentation plötzlich an afrikanische Skulpturen aus dem frühen 20. Jahrhundert in Europa erinnern. Wie Portraits einer vergangenen Welt verweben sich die minimalistischen Fotografien mit poetischen Aussagen rund um Begehren, Sehnsucht und Verführung.

mit Jojo Gronostay: Infos

INFOS

WANDERWEG 

21.06. – 02.07.2023,
Wandertag kann selbstständig begangen werden, einzelne Stationen inklusive Position der künstlerischen Intervention findet sich weiter unten.   
Anfahrt: U6 Station Meidling


FÜHRUNG
mit Dr. Klaus Speidel (Philosoph, Kurator)

Fr, 23.06.2023, 18.00 Uhr 
Sa, 01.07.2023, 15.00 Uhr 

(nur mit Anmeldung)

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mit Jojo Gronostay: Infos

Wanderweg

03.05. – 07.05.2021, ganztägig
Anfahrt U6 Meidling
Stationen unter diesem Link


1/ Meidlinger Hauptstraße 86 (MeiHau)
Die MeiHau ist die Hauptgeschäftsstraße des 12. Wiener Gemeindebezirks. Nach der Eingemeindung der Wiener Vorstädte 1892 gab es zahlreiche Hauptstraßen und entsprech- ende Verwirrungen. Um sie zu vermeiden, entstanden 1905 die jetzigen Namen Landstraßer Hauptstraße, Meidlinger Haupt- straße, etc. Bei der Neugestaltung der Straße ab 2010 wurde eine „zu edle“ Gestaltung bewusst ausgeschlossen, um das vorhandene Publikum nicht zu vertreiben.


2/ Jojo Gronostay An impressionistic travel journal (2023)
Meidlinger Hauptstraße 86 - 12 

2/ Connectphone, Meidlinger Hauptstraße 77

Was tut ein Handyladen? Er kompensiert das Desinteresse der Herstellenden an Reparaturen. Als Teil alternativer Ströme von Materialien (Ersatzteile aus mehr oder weniger offiffiziellen Fabriken in Shenzhen) kämpfen die mindestens acht Handy- läden der Straße gegen den „geplanten Verschleiß“ globaler Firmen. Niederschwellige Beratung und ermöglichter Geld- transfer stellen sich gegen digitale und globale Ungleichheit.

4/ Meidlinger Knopfkönig, Meidlinger Hauptstraße 32

Der Knopfkönig stammt aus einer Zeit, in der „Kunststopferei“ noch nicht altmodisch klang und man sein Gewand eher flflickte als es zu ersetzen. Seit über 90 Jahren gibt es ihn, meist geführt von Knopfköniginnen wie Svjetlana Pranjic, die im September 2000 den Laden von den Vorbesitzern übernehmen durfte, nachdem sie bereits ihre Lehre hier gemacht hatte. So erinnert der Traditionsbetrieb mit dem schönen Namen bis heute an eine MeiHau vor Globalisierung und 1 Euro Shops.

5/ Ehem. Juweliergeschäft, Meidlinger Hauptstraße 19

Teil der Erinnerung: Hier wurden 1933 der Juwelier Norbert Samuel Futterweit und der Passant Johann Hodik Opfer eines nationalsozialistischen Bombenanschlags, der zum Verbot
der NSDAP in Österreich im selben Jahr beitrug. Das zeitweilige Parteiverbot konnte indes der Verbreitung des Nationalsozialis- mus in Österreich keinen Einhalt gebieten.

6/ Meidlinger Platzl, Meidlinger Hauptstraße 17

Orte, die zu unterschiedlichen Zeiten für unterschiedliche Gruppen da sind, können gezielt in die Stadtplanung integriert werden. Aneignung wird toleriert oder gefördert — so wie wenn hier an warmen Tagen Kinder im Brunnen planschen.

mit Jojo Gronostay: Text

Mit freundlicher Unterstützung durch

KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien, Stadt Wien und Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport.

mit Jojo Gronostay: Text
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