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3. BEZIRK

Für Wandertag begab sich Martin Chramosta auf die Suche nach vergessenen und verlassenen Kunst am Bau-Projekten in Wien und fand mit dem Bundesamtsgebäude Erdberg im dritten Wiener Gemeindebezirk einen Ort mit besonderen Charme. Der 1978 geplante Gebäudekomplex ist heute Herberge mehrerer Institutionen (u.a. Bundesverwaltungsgericht, Österreichisches Staatsarchiv, Ballsportgymnasium) sowie Zuhause einer Gruppe von vom Leben gezeichneter Skulpturen. Im großflächigen Innenhof verschränken sich die zurückgelassenen Objekte mit Aschenbechern und Mistkübeln, wartenden Menschen, Schüler:innen oder vorbeieilenden Passant:innen. Die Architektur des Bundesamtsgebäudes erinnert an eine kafkaeske Festung bestehend aus undurchsichtigen Fensterfronten und kubusähnlichen Nischen mit einem verlassenen Sportplatz und einem versperrten Garten.


Ausgehend von der Recherche zu funktionalem Außenraummobiliar, wie Kaugummiautomanten oder Aschenbechern, entstehen unter dem Titel "Gehäuse" Objekte, deren Formen uns zwar bekannt vorkommen, die sich aber in ihrer Nutzung und Materialität von ihrem Original abgrenzen. Mit "Gehäuse" werden u.a. Materialien, die auf Streifzügen durch die Nachbarschaft wie dem ehem. Schlachthof St. Marx oder leerstehende Parkflächen gefunden wurden, mit ästhetischen Referenzen der Architektur des Bundesamtgebäudes verwoben. Chramostas Arbeiten erzeugen Spannungsfelder zwischen Geschichte und Gegenwart, Skizze und Denkmal, Sakralem und Populärem.

mit Martin Chramosta: Infos

INFOS

WANDERWEG 

03.05. – 07.05.2023
Bundesamtsgebäude Erdberg
Erdbergstraße 192–196, 1030 Wien

Wandertag kann selbstständig begangen werden, einzelne Stationen inklusive Positionen der Kunstwerke finden Sie ab 03.05.2023 hier.

Der Garten (Markhofgasse 21) des Gebäudes ist Mi, Do und Fr von 7:00 - 15:30 Uhr offen, der Zugang ist über das Parkhaus möglich. Außerhalb dieser Zeiten kann die Intervention im Garten vom Gehsteig aus durch den Zaun betrachtet werden.

Der Innenhof ist durchgehend geöffnet.

FÜHRUNG 
mit Dr. Berthold Ecker (Kurator Wien Museum)

Mi, 03.05.2023, 17.30 Uhr
So, 07.05.2023, 15.00 Uhr

(nur mit Anmeldung)

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mit Martin Chramosta: Infos

Wanderweg

03.05. – 07.05.2021, ganztägig
Anfahrt U3 Erdberg 
Stationen unter diesem Link


1/ Bundesamtsgebäude Erdberg, Erdbergstraße 192-196.
Das Bundesamtsgebäude ist ein verwinkelter Bau, der 1994 fertiggestellt wurde und über den es wenig zugängliche Informationen gibt. Neben den Objekten des Künstlers Robert Herfert im Innenhof hat die Architektur im Laufe der Zeit unterschiedliche Institutionen beherbergt und verschiedene Nutzungen erfüllt. Heute Heimat des Österreichischen Staatsarchivs, des Bundesverwaltungsgerichts sowie des Ballsportgymnasiums war das Gebäude zeitweise Ausbildungsstätte
der Bundeszoll- und Zollwachschule und Herberge der Bundesfinanzakademie sowie des Finanzamts Erdberg.


2-3/ Martin Chramosta Gehäuse (2023)
Innenhof: Zugang über Erdbergstraße 192- 196 / Garten: Markhofgasse 21, Eingang links neben dem Parkhaus.

Ausgehend von der Recherche zu funktionalem Außenraummobiliar entstehen unter dem Titel Gehäuse Objekte, deren Formen uns zwar bekannt vorkommen, die sich aber in ihrer Nutzung und Materialität von ihrem Original abgrenzen.

4/ Brache Sankt Marx. Maria-Jacobi-Gasse Ecke Hermine-Jursa-Gasse.

Hinter dem Bundesamtsgebäude erstreckt sich eine Leerfläche, die heute als Parkplatz aber auch als temporärer Skatepark genutzt wird. Hier, direkt neben der Südosttangente, bietet sich ein besonderer Blick auf das Bundesamtsgebäude – aber auch die geschichtliche Entwicklung der Gegend: Neubauprojekte reihen sich hinter Siedlungsbauten der 1950er Jahre und die Autobahn.

5/ Ehem. Schlachthof und Viehmarkt Sankt Marx, Karl-Farkas-Gasse Ecke Maria-Jacobi-Gasse.
Der Schlachthof Sankt Marx wurde ab 1846 errichtet und erst 1997 geschlossen. Seit 1903 flankieren hier die zwei Sandsteinplastiken Stiere von Anton Schmidgruber das Eingangstor des Viehmarkts und erzählen heute als Kunst am Bau-Überreste von einer vergangenen Nutzung.

mit Martin Chramosta: Text

Mit freundlicher Unterstützung durch

KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien, Stadt Wien und Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport.

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